Fahrhilfen und Bedienhilfen

Diese Produkte helfen, das Fahrzeug sicher zu lenken, zu bremsen, zu beschleunigen oder andere Funktionen des Fahrzeugs zu bedienen.


Produktarten

Zeichnung einer Fernbedienung für die Steuerung von Sekundärfunktionen

Mit Handbediengeräten lassen sich viele Funktionen wie Gas, Bremse, Hupe, Licht, Blinker oder Scheibenwischer steuern.

Beispiele für Produkt- und Anpassvarianten:

  • Handgasringe: Können vor oder hinter dem Lenkrad montiert werden und ersetzen Gaspedale.
  • Hebelverlegungen: Können für sekundäre Funktionen wie Blinken oder Wischen auf die Seite des Lenkrads verlegt werden, die für die fahrende Person leichter zu bedienen ist. Eine Alternative sind Bedienhebelverlängerungen.
  • Elektronisch-digitale Brems-Lenksysteme: Steuern über Eingabegeräte und unterstützen bei geringer Muskelkraft.
  • Elektrische Wahlhebelbedienungen: Steuern den Gangwahlhebel des Automatikfahrzeugs über ein Tastenfeld.
  • Multifunktionsfrehknöpfe: Am Lenkrad angebracht, steuern sie per Funkübertragungstechnik zahlreiche Neben- und Komfortfunktionen und ermöglichen es, die Hände während der Fahrt am Lenkrad zu lassen. Mit einer Funkfernbedienung lassen sich beispielsweise Blinker, Scheibenwischer, Licht, Hupe oder Warnblinkanlage gleichzeitig bedienen.
  • Sprachsteuerungen: Können wie Funkfernbedienungen Sekundär- und Komfortfunktionen steuern und ersetzen die manuelle Bedienung.

Digitale Assistenzsysteme werden entwickelt, um das Autofahren sicherer und komfortabler zu machen. Einige Technologien gehören bereits zur Serienausstattung von Fahrzeugen, andere sind optional erhältlich und einige eignen sich besonders für Menschen mit Behinderungen. Sorgfältig ausgewählt, können Assistenzsysteme unter Umständen teure Fahrzeugumrüstungen ersetzen (Hinweis: laut EU sollen ab Mitte 2022 einige Assistenzsysteme zur Serienausstattung von Neuwagen gehören).

Beispiele für Produkt- und Anpassvarianten:

  • Abstandsregel-Tempomate mit Notbremsfunktion
  • Licht-Assistenten
  • Reifendrucküberwachungen
  • Rückfahrassistenten
  • Rundum-Kameras
  • Scheibenwischersteuerungen
  • Seitenwindassistenten
  • Spurhalteassistenten und Spurverlassenswarner
  • Toter-Winkel-Assistenten

(Quelle: Ratgeber MOBITIPP, Behindertengerechte Autoumbauten, Ausgabe 13, 12/2020)

Zeichnung eines Minirades als Lenkmöglichkeit

Lenkhilfen unterstützen das Einschlagen des Lenkrades bei eingeschränkter Beweglichkeit oder Muskelkraft.

Beispiele für Produkt- und Anpassvarianten:

  • Lenkhilfen:  Drehknöpfe, Drehgabeln, Ein- und Dreizack, die am Lenkrad angebracht werden und mit einer Hand bedient werden können. Drehknöpfe, Drehgabeln oder Ein-/Dreizack müssen nach den gesetzlichen Vorschriften abnehmbar sein, wenn eine nicht behinderte Person das Fahrzeug lenken soll.
  • Elektronische Mini-Lenkräder: Unterstützen manuelle Drehbewegungen. In der Regel kann mit der Schulter gelenkt werden. Bei kleineren Lenkrädern (Mikrolenkrädern) erfolgt die Lenkung aus dem Handgelenk und die Betätigung über Griff, Knopf, Dreizack oder Gabel.
  • Elektronische Joystick-Systeme: Lenkung durch Drehen des Joysticks mit der Hand oder den Zehen. Es gibt Einhand-, Zweihand- und 4-Wege-Joysticks.
  • Verstärkte Servolenkungen: Hydraulische Lenksysteme, die das Einschlagen des Lenkrads bei Muskel- oder Gelenkerkrankungen unterstützen.
  • Linear-Hebel-Lenkungen: Hydraulische Lenksysteme als Alternative zum Lenkrad. Durch Drücken oder Ziehen der Hebelkonstruktion wird die Richtung der Vorderräder verändert. Die Betätigung ist mit der Hand oder den Fußzehen möglich.
  • Lenkstangen: Linear-Hebel-Lenkungen in Form eines Fahrradlenkers. Die Lenkbewegung erfolgt wie beim Fahrrad.
  • Teleskop-Lenksäulen: Lenkräder, die durch die Säulenverlängerung nach vorne verlagert sind. Unterstützen beispielsweise Personen mit kurzen Armen oder im Rollstuhl, die mehr Kniefreiheit benötigen.
  • Fußlenksysteme: Durch die Verlagerung und Verlängerung der Fußpedale ersetzen diese Lenksysteme die Arme komplett. Sie können allerdings nur in Fahrzeuge mit Automatikgetriebe eingebaut werden.

Zeichnung eines Pedalaufsatzes zur Fußpedalverlängerung

Pedalverstellungen dienen dazu, Gas-, Brems- oder Kupplungspedale in die richtige Position zu bringen oder die Sicherheit zu erhöhen. Die Aufsätze oder Abdeckungen sind in der Regel verstellbar und abnehmbar, um einen einfachen Fahrerwechsel zu ermöglichen. Je nach Fahrzeugtyp erfordern Pedalanpassungen zusätzliche Sitz- und Bodenanpassungen (z. B. Bodenerhöhungen).

Beispiele für Produkt- und Anpassvarianten:

  • Pedalerhöhungen: Durch Pedalaufsätze oder Vorsatzpedale kann der Abstand zu den Pedalen verkürzt werden.
  • Pedalabdeckungen (Pedalsperren): Verhindern das unbeabsichtigte Betätigen von Gas- oder Bremspedalen oder das Durchrutschen bei fehlender Körpersensorik oder -kontrolle.
  • Pedalverlegungen: Das Gaspedal kann zum Beispiel nach links verlegt werden (mechanisches Linksgas). Bei der elektrischen Version wird ein zweites originales Gaspedal links neben dem Bremspedal fest montiert (elektronisches Linksgas).
  • Pedalverlängerungen: Pedale werden in Höhe und Länge angepasst.

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