Heckeinsteiger, Rampen und Hubsysteme

Fahrzeuge mit Heckeinstieg erleichtern Rollstuhlfahrerinnen und Rollstuhlfahrern den Einstieg in das Fahrzeug. Das Umsetzen auf den Fahrzeugsitz entfällt. Heckeinstiege werden in der Regel mit einer Rampe oder einem Liftsystem kombiniert.

Rampen und Hebevorrichtungen dürfen grundsätzlich nur auf der Beifahrerseite angebracht werden.

Produktarten

Zeichnung eines Heckeinsteigers

Bei Fahrzeugen mit Heckausschnitt wird der Fahrzeugboden ausgeschnitten und eine vertiefte Bodenwanne eingesetzt. Dadurch wird der Fahrzeuginnenraum vergrößert und ein aufrechtes Sitzen im Rollstuhl ermöglicht.

Die Heckklappe des Fahrzeugs öffnet sich auf Knopfdruck. Der Rollstuhl fährt über eine Auffahrrampe oder ein Hubsystem in das Fahrzeug und wird mit Schienen und Gurten gesichert. Optional kann das Fahrzeug auch hydraulisch abgesenkt werden.

Möchte die Rollstuhlfahrerin oder der Rollstuhlfahrer als Selbstfahrerin oder Selbstfahrer aktiv am Straßenverkehr teilnehmen, fährt sie oder er im Rollstuhl durch die Heckklappe bis zum Lenkrad und kann entsprechend gesichert direkt losfahren.

Automatisch betriebene Rampen werden im Fahrzeuginnenraum montiert oder platzsparend im Fahrzeugboden versenkt. Die Rampen können mit einer Fernbedienung vom Rollstuhl aus bedient werden. Es gibt zahlreiche Varianten mit unterschiedlichen Materialien, Abmessungen, Eigengewichten oder Tragfähigkeiten.

Beispiele für Produktvarianten:

  • Manuelle oder elektrisch ausklappbare Rampen
  • Extralange oder faltbare Rampen
  • Auffahrschienen oder Teleskopschienen
  • Montage an Heck- oder Seitentür

Hinweise:

  • Rampen sollten möglichst rutschfest sein. Streckgitter sind rutschfester als Aluminium-Lochgitterprofile, aber auch teurer.
  • Ein wichtiges Auswahlkriterium ist die Belastbarkeit der Rampe. Ein leerer Elektrorollstuhl kann 150 kg und mehr wiegen.
  • Eine ausgefahrene Rampe benötigt viel Platz. Je nach Höhe des Fahrzeugbodens und des Bordsteinnkante müssen Neigung und Länge der Rampe angepasst werden.
  • Der Höhenunterschied zwischen Straße und Fahrzeug sollte bei Verwendung einer Rampe nicht mehr als 30 cm betragen.

Zeichnung eines Kassettenlifts

Hubsysteme können im Fahrzeug oder unter dem Fahrzeugboden, an der Seitentür oder am Heck montiert werden. Die Bedienung erfolgt per Fernbedienung vom Rollstuhl aus.

Beispiele für Produktvarianten:

  • (Unterflur)-Kassettenlifte: Flache Unterbodenlifte, die vollständig unter dem Fahrzeug verschwinden.
  • Linearlifte: Hubplattformen, die häufig für Fahrdienste eingesetzt werden.
  • Schwenklifte: Rotieren von der Heckkante zur Seite und benötigen wenig Rangierraum. Schwenklifte können direkt vom Bürgersteig befahren werden.

Hinweise:

  • Beim Einbau bestimmter Hubsysteme, zum Beispiel eines Kassettenliftes, wird die Steifigkeit des Fahrzeugchassis beeinträchtigt und ein Teil der Tankkapazität geht verloren.
  • Bei der Verwendung eines Hubsystems ist ein ausreichender Manövrierraum erforderlich.
  • Hubsysteme, die unter dem Fahrzeugboden montiert werden, verringern die Bodenfreiheit. Das Fahrzeug kann beim Überfahren von Bodenwellen oder beim Einfahren in eine Tiefgarage aufsetzen. Außerdem ist es Witterungseinflüssen ausgesetzt, die zu Störungen führen können.

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