Praxisbeispiel
Wo lag die Herausforderung?
Die Lehrerin hat Rheuma mit Einschränkungen beim Gehen sowie Stehen und im Schulter-Armbereich. Sie ist deshalb auf die Nutzung eines Elektrorollstuhls und ein behinderungsgerecht angepasstes Kfz für den Arbeitsweg und den Besuch anderer Schulen angewiesen. Da sie durch die Verschlechterung ihres Gesundheitszustandes nicht mehr ihr altes Kfz nutzen kann, ist sie auf ein neues und entsprechend an die verstärkten Auswirkungen angepasstes Kfz angewiesen.
Was wurde gemacht?
Es wurde ein ausreichend großes Kfz bzw. großer Kastenwagen mit Automatikgetriebe angeschafft, der zur behinderungsgerechten Gestaltung wie folgend angepasst wurde:
- Kraftfahrzeugzubehör und -anpassungen für die Betätigung der Lenkung mittels Joysticks
- Kraftfahrzeugzubehör und -anpassungen für die Betätigung der Zusatzfunktionen über Sprachsteuerung
- Hilfsmittel zur Befestigung von Rollstühlen in Fahrzeugen
- Fahrgestell- und Karosserieanpassungen zum Einladen des Elektrorollstuhls
Schlagworte und weitere Informationen
Die Anschaffung des Kfz wurde mit einem bestimmten Betrag laut Kraftfahrzeughilfeverordnung bezuschusst. Die erforderliche behinderungsgerechte Anpassung wurde zu 100 Prozent gefördert. Die Bezuschussung der Anschaffung und die Kosten für die behinderungsgerechte Anpassung wurden für die Beamtin vom Integrations- beziehungsweise Inklusionsamt gefördert. Die Beratung erfolgte dabei von einem anbietenden Unternehmen für Fahrzeuganpassungen für Menschen mit Behinderungen.
In REHADAT finden Sie auch die Adressen und Telefon-Nummern der Integrations- beziehungsweise Inklusionsämter und von fahrzeugumrüstenden Unternehmen.
In REHADAT finden Sie auch die Adressen und Telefon-Nummern der Integrations- beziehungsweise Inklusionsämter und von fahrzeugumrüstenden Unternehmen.
Unternehmen:
Es handelt sich um eine Schule, die als sonderpädagogisches Bildungs- und Beratungszentrum den Förderschwerpunkt Sprache hat und entsprechend Schülerinnen und Schüler mit Sprachbehinderung speziell pädagogisch unterstützt.
Behinderung und Beeinträchtigung der Mitarbeiterin:
Die Frau hat Rheuma mit Auswirkungen auf die Gelenke. Sie hat Einschränkungen beim Gehen sowie Stehen und im Arm-Schulterbereich. Bedingt durch die Einschränkungen bei der Fortbewegung, sie kann nur wenige Schritte gehen, und im Arm-Schulterbereich ist sie mittlerweile auf die Nutzung eines Elektrorollstuhls angewiesen. Auch Elemente und Gegenstände kann sie mit den Armen bzw. Händen nur bedingt längere Zeit nutzen und bedienen.
Ausbildung und Beruf:
Die Frau ist studierte Lehrerin für Sonderpädagogik, verbeamtet und unterrichtet an der Schule.
Arbeitsplatz und Arbeitsaufgabe:
Die Lehrerin unterrichtet Mathematik und setzt dazu auch Computer und moderne digitale Medien für ihren Unterricht ein, die ihr das Unterrichten trotz Einschränkungen ermöglichen. Der betreffende Klassenraum ist dabei von ihr barrierefrei zu erreichen. Neben dem Unterrichten verfasst sie außerdem sonderpädagogische Gutachten – auch für andere Schulen bzw. deren Schülerinnen und Schüler. Sie muss deshalb entsprechend mobil sein.
Arbeitsumgebung – Mobilität:
Um ihren Arbeitsplatz und die anderen Schulen zu erreichen, nutzte die Frau früher ein Serienfahrzeug mit handelsüblichen Extras. Da sie das Auto aufgrund der fortschreitenden Erkrankung nicht länger bedienen konnte, musste ein geeignetes Fahrzeug mit Automatikgetriebe angeschafft und behinderungsgerecht angepasst werden. Dabei musste unter anderem die Bedienung der Lenkfunktion vereinfacht werden, da die Frau für die Nutzung eines handelsüblichen Lenkrads nicht mehr genügend Kraft und Bewegungen aufbringen konnte. Die Lenkung des Fahrzeuges erfolgt deshalb nun für sie leicht mit Hilfe eines Joysticks. Um die Bedienung des Fahrzeuges weiter zu vereinfachen und dauerhaft zu ermöglichen wurde zusätzlich ein Steuerungssystem über Sprache für die Sekundärfunktionen, wie beispielsweise des Blinkers, installiert. Das angeschaffte Fahrzeug bzw. der Kastenwagen verfügt außerdem über genügend Platz zum Verstauen des Elektrorollstuhls und der vorbereiteten Unterrichtsmaterialien. Das Verladen des Elektrorollstuhls erfolgt dabei mit Hilfe einer Rampe im hinteren Bereich des Fahrzeugs, die über eine Fernbedienung ausgeklappt werden kann. Die Lehrerin fährt danach mit dem Rollstuhl über die Rampe ins Fahrzeug, steigt aus dem Rollstuhl aus, fixiert den Rollstuhl über ein Rückhaltesystem, klappt die Rampe wieder per Fernbedienung ein und steigt abschließend über die Einstiegsseite, wie üblich, in das Fahrzeug ein. Das übliche Einsteigen und Sitzen bereiten ihr erkrankungsbedingt keine Probleme.
In den Führerschein wurden bestimmte Auflagen eingetragen, die es der Lehrerin erlauben nur ein entsprechend angepasstes Fahrzeug zu fahren.
In den Führerschein wurden bestimmte Auflagen eingetragen, die es der Lehrerin erlauben nur ein entsprechend angepasstes Fahrzeug zu fahren.
Kommentar der Mitarbeiterin:
"Ich brauche das Auto. Das Ziel war, dass ich alles selbst machen kann."
Eingesetzte Hilfsmittel – Anzeigen der Produkte:
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- Umgebung |
- Vollzeitarbeit
Mögliche Assessments – Verfahren und Merkmale zur Analyse und Bewertung
- EFL - Gehen
- EFL - Schweregrad der Arbeit (Last/Herzfrequenz)
- EFL - Stehen (längeres/vorgeneigt/Rotation)
- ELA - Feinmotorik
- ELA - Gehen
- ELA - Handgreifkraft
- ELA - Reichen
- ELA - Stehen
- ERGOS - aktuelle tägliche Dauerleistungsfähigkeit (Last/Herzfrequenz)
- ERGOS - Dreipunktgriff
- ERGOS - Fingergeschicklichkeit
- ERGOS - Handgeschicklichkeit
- ERGOS - Handgreifkraft
- ERGOS - Laufen (Gehen)
- ERGOS - Reichen
- ERGOS - Schlüsselgreifkraft
- ERGOS - Stehen
- IMBA - Arbeitszeit
- IMBA - Armbewegungen
- IMBA - Feinmotorik (Hand- und Fingergeschicklichkeit)
- IMBA - Gehen/Steigen
- IMBA - Hand-/Fingerbewegungen
- IMBA - physische Ausdauer (Last/Herz-Lungensystem)
- IMBA - Stehen
- MELBA - Feinmotorik
Referenznummer:
PB/111208
Informationsstand: 20.04.2023