Fahren mit Fuß- und Beineinschränkungen

Personen mit Bein- und Fußeinschränkungen sollten bei der Fahrzeugwahl oder beim Fahrzeugumbau auf verschiedene Ausstattungsmerkmale und Fahrzeugabmessungen achten. Diese erleichtern das Ein- und Aussteigen und bieten einen sicheren Halt im Sitz.


Hinweise

Was ist zu beachten?

  • Türöffnungswinkel: Beim direkten Umsetzen vom Rollstuhl auf den Fahrersitz sollte die Tür weit geöffnet werden können. So kann der Rollstuhl möglichst nahe an den Sitz herangefahren werden.
  • Sitzhöhe: Für das Umsetzen in das Fahrzeug ist es günstig, wenn Rollstuhl- und Fahrersitz möglichst gleich hoch sind. Der Fahrersitz sollte daher in Höhe und Neigung verstellbar sein. Reicht dies nicht aus, kann die Sitzhöhenverstellung nachgerüstet oder der gesamte Sitz ausgetauscht werden.
  • Türschwelle: Eine niedrige Türschwelle ist für Personen mit Bein- und Geheinschränkungen wichtig.
  • Aufstehhilfe: Das Aufstehen wird durch ein elektrisch betriebenes, klappbares Sitzbrett erleichtert, das seitlich zwischen Fahrersitz und Tür montiert und in die Sitz- oder Stehposition gefahren wird.
  • Rutschbretter: Als Ein- und Ausstiegshilfe für Personen im Rollstuhl eignen sich mobile, ausreichend lange Rutschbretter, die auf den Sitzrand von Rollstuhl und Fahrersitz gelegt werden. Alternativ kann auch ein manuell oder motorisch ausklappbares Sitzbrett unterstützen, das seitlich am Autositz oder der Fahrzeugsäule (B-Säule) montiert wird.
  • Heckklappe: Eine niedrige Heckklappe hilft Personen im Rollstuhl. Es gibt auch Heckklappen, die sich per Fernbedienung oder Knopfdruck öffnen lassen.

Personen mit Einschränkungen in den Beinen benötigen eine stabile und bequeme Sitzposition, da häufig auch der Oberkörper beeinträchtigt ist.

Empfehlenswert sind Sitzproben. Fragen Sie im Autohandel, ob ein anderer Sitz eingebaut werden kann.

Was ist zu beachten?

  • Sitzfläche: Hohe Seitenkanten von Sitzfläche und Rückenlehne sind wichtig. Sitzwulste beim Übersetzen vom Rollstuhl sind jedoch zu berücksichtigen sind. Eine gute Sitzpolsterung hilft bei Druck- und Schmerzempfindlichkeit. Es ist möglich, den Originalsitz anzupassen oder einen ergonomischen Sitz mit flacherer Polsterung und härterem Bezug zu montieren. Bei nachgerüsteten Sitzen auf Adaptern ist auf den Platz im Fußraum zu achten.
  • Sitzschienenverlängerung: Der Sitz muss nach hinten verschiebbar sein, um genügend Platz im Fußraum zu schaffen - zum Beispiel bei einer Beinversteifung.

Was ist zu beachten?

  • Automatikgetriebe: Ein Fahrzeug mit Automatikgetriebe ist häufig erforderlich, da bei vielen Beinbehinderungen das Kupplungspedal nicht betätigt werden kann. Gas- und Bremspedal können bei Bedarf durch Handbediengeräte ersetzt werden.
  • Pedalverlegung: Wird der Fußraum für das rechte Bein benötigt, kann das Gaspedal vollständig nach links neben das Bremspedal verlegt werden - zum Beispiel bei rechtsseitigen Beinprothesen. Es kann auch ein zusätzliches Pedal auf der linken Seite montiert werden, das über ein Gestänge mit dem Originalpedal verbunden ist.
  • Handbediengeräte: Sie ermöglichen das manuelle Beschleunigen und Bremsen und können an verschiedenen Stellen im Fahrbereich montiert werden:
    • rechts zwischen Lenksäule und Mittelkonsole
    • seitlich am Lenkrad
    • auf oder unterhalb des Lenkradkranzes
    • links in der Türinnenseite
  • Hebelhandgas: Das Gaspedal wird nur mit einem Handhebel betätigt, der links oder rechts neben dem Lenkrad montiert wird. Der Handhebel ist über einen Bowdenzug mit dem Fußpedal verbunden und wird manuell bedient.
  • Fußpedalsperre: Dies ist ein Schutz gegen unbeabsichtigtes Betätigen des Pedals, zum Beispiel bei einer Spastik.

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